Marienfeste

Maria Hodegetria

Maria

Maria Hodegetria

Maria

Maria Hodegetria - Wegführerin

Gott hätte es nicht tun müssen, aber er wollte es so. Er wollte Mensch werden unter uns Menschen. Wo hat man das je gehört, dass ein Gott unter den Menschen wohnt? Nicht unnahbar und entrückt, sondern ganz nah bei den Menschen, greifbar, erfahrbar.
Gott wollte unter uns Menschen sein, weil er uns unendlich liebt. Er hat uns geschaffen und will Gemeinschaft haben mit uns. Er will, dass wir einst sein Angesicht schauen und bei ihm ewig glücklich und voller Freude sind.
Um unter uns zu sein, wollte Gott geboren werden wie ein Mensch. Von einer Frau, einer Mutter, die er sich auserwäht hat. Aber er wollte ihre freie Zustimmung. Gott, dem nichts unmöglich ist, nimmt das Wagnis auf sich, seine Pläne an schwache Menschen zu binden.
Maria hat Ja gesagt zu Gottes Plan. Sie hätte es nicht tun müssen, aber sie wollte es so. Sie liebte Gott und wusste, dass es das einzig wirklich Wichtige im Leben ist, den Willen Gottes zu tun.

Wie nahe war Gott Maria! Viel näher, als er je einem anderen Menschen sein kann. Maria trug Gottes Sohn in ihrem Leib. Sie sorgte für ihn und hat ihn erzogen.
Ich finde es sehr interessant darüber nachzudenken, wie viel Jesus von seiner Mutter angenommen hat. Kinder erben ja viele Eigenschaften von ihren Eltern. Wenn sich Gott so ganz in den Lauf der Natur begeben hat, dass sein Sohn als wahrer Gott auch wahrer Mensch wurde, so hat er sicher auch etwas von seiner Mutter geerbt.
Es gab sicher immer wieder Momente im Leben der Gottesmutter, in denen sie ganz besonders über dieses Wunder gestaunt hat, dass Gott so menschlich werden kann. Gott, der etwa die Augen oder die Form des Mundes von einer menschlichen Mutter hat, ihre Gesichtszüge trägt.
Ihr Kind, das Maria in ihren Armen trägt, das sie liebevoll umsorgt und liebkost, dieses Kind ist Gottes Sohn. Staunen wir mit Maria über dieses Wunder und bitten wird sie, dass sie uns hineinnimmt in die innige Beziehung zu ihrem Sohn.

Maria

Wie Gott seinen Sohn, so dürfen auch wir uns der Führung Mariens anvertrauen. Es gibt einen speziellen Marien-Bildtypus genannt Hodegetria (od. Hodigitria, griechisch: "Wegführerin"). Darauf ist Maria mit ihrem Sohn am linken Arm dargestellt. Ihre rechte Hand weist den Betrachter hin auf Jesus Christus, der segnend seine Hand hebt. Maria zeigt hin auf Jesus Christus. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Maria führt uns den Weg hin zu ihrem Sohn.
Die Bezeichnung Hodegetria geht auf die "Hodegoi" genannten Blindenführer zurück, die Blinde zu einer an der Karawanenstraße in Konstantinopel gelegenen Klosterkirche führten. Die Kirche wurde nach den Führern Hodegoi bzw. Hodegonkirche genannt, ebenso das ein Jahrtausend lang dort aufbewahrte, mittlerweile aber verschollene, tischplattengroße Gnadenbild.

Maria, Gott hat dich dazu erwählt, die Mutter seines Sohnes zu werden und Jesus auf seinem Lebensweg zu begleiten.
Du hast wie kein anderer Mensch am Leben Jesu teilgenommen, bist ihm bis zum letzten Augenblick seines Lebens gefolgt, und unterm Kreuz hat Jesus dich uns allen zur Mutter geschenkt.
Wir dürfen uns in allen Phasen unseres Lebens von dir, unserer Mutter, begleitet wissen und darauf vertrauen, dass du uns mit deinem guten Rat aufmerksam machst auf unseren nächsten Schritt, der uns zum Heile dient.
Wir vertrauen uns dir an und danken dir für deine Wegbegleitung alle Tage unseres Lebens.
Amen.