Die Heiligen

18.7. Abbas Pambo

Pambo

Abbas Pambo
um 303-374
Wüstenvater

Apophthegmata

Altvater Pambo lebte als Einsiedler in der Nitrischen Wüste in Ägypten und war ein Zeitgenosse von Antonius dem Großen. Er ist bekannt für seine strenge Askese. Abbas Poimen sagt über ihn:

Drei körperliche Übungen fanden wir am Altvater Pambo: tägliches Fasten bis zum Abend, Schweigen und viel Handarbeit.

Dennoch wollte er nicht, dass er deswegen auf Erden gerühmt wurde. Man sagt von ihm, dass er drei Jahre damit zubrachte, Gott zu bitten, dass er ihn nicht auf Erden verherrliche. Doch Gott verherrlichte ihn so, dass niemand ihm ins Angesicht schauen konnte wegen des Glanzes, den sein Angesicht hatte. Wie Mose das Bild der Herrlichkeit Adams erhielt, als sein Antlitz verklärt wurde (Ex 34,29), so leuchtete auch das Antlitz des Abbas Pambo wie ein Blitz, und er war wie ein König, der auf einem Thron sitzt.
Das Leben der Wüstenväter war arm. Sie lebten von der Handarbeit, vor allem vom Verkauf selbstgefertigter Körbe. Ihre Kleidung war einfach. Abbas Pambo sagte einmal:

Der Mönch muss ein solches Gewand tragen, dass niemand es nehmen will, wenn er es auf drei Tage vor seine Zelle wirft.

Viele kamen in die Wüste, um von den Vätern ein Wort zu erbitten. Oft aber lernten sie mehr von deren Tun, als durch deren Worte.

Einmal kam der Patriarch Theophilus von Alexandrien in die Nitrische Wüste. Die Brüder versammelten sich und sagten zum Altvater Pambo: "Halte an den Vater eine Ansprache, damit er einen Gewinn habe." Der Alte aber sagte zu ihnen: "Wenn er aus meinem Schweigen keinen Nutzen zieht, dann kann er es auch nicht aus meiner Rede."

Apophthegmata

Das hatte er vor vielen voraus, dass er, um ein Wort der Schrift oder einen geistlichen Gegenstand befragt, nicht auf der Stelle antwortete, sondern sagte, er verstehe die Stelle nicht, und wenn er weiter gefragt wurde, gab er überhaupt keine Antwort.
Obwohl die Väter in größter Einsamkeit lebten, waren sie doch voll Liebe zu allen Menschen und zeigten das auch in der Tat, wenn sich ihnen die Gelegenheit dazu bot.

Abbas Pambo sprach: "Wenn du ein Herz hast, kannst du gerettet werden."
Und zu Abbas Theodor sagte er: "Theodor, geh und hab mit allen Erbarmen, denn das Erbarmen schafft Zuversicht vor dem Angesicht Gottes."

Athanasios, der Erzbischof von Alexandrien heiligen Angedenkens, lud den Altvater Pambo ein, aus der Wüste nach Alexandrien zu kommen. Er kam und sah dort eine Tänzerin und brach in Tränen aus. Die Anwesenden fragten ihn, warum er weine. "Zwei Dinge", sagte er, "haben mich bewegt: das erste ist ihr Verderben, das zweite, dass ich nicht so großen Eifer entfalte, Gott zu gefallen, wie sie, schlechten Menschen zu gefallen."
Als er im Sterben lag, sagte Pambo in der Todesstunde zu den heiligen Männern, die ihn umstanden:

"Seitdem ich an diesen Ort in der Wüste gekommen bin und mir das Kellion erbaut habe, erinnere ich mich nicht, weder Brot gegessen zu haben, das ich nicht durch Handarbeit erworben hatte, noch empfinde ich Reue über ein Wort, das ich gesprochen habe, bis zu dieser Stunde. Und doch gehe ich zu Gott als einer, der nicht einmal angefangen hat, Gott zu dienen."