Die Heiligen

2.12. Luzius von Chur

Luzius von Chur

Luzius von Chur
5./6. Jhd.
Glaubensbote

Die Zeit des 5. und 6. Jahrhunderts war eine unruhige Zeit in Mitteleuropa, es war eine Zeit des Umbruchs, in der sich nach dem Ende des Römischen Reiches allmählich neue Herrschaften herausbildeten. Der christliche Glaube blieb durch diese Wirren hindurch bewahrt, wenngleich viele der kirchlichen Strukturen, die in römischer Zeit entstanden sind, nicht mehr existierten.
Man spricht auch von einer dunklen Zeit, weil wir nur wenig sichere Überlieferungen aus ihr besitzen. Doch es gab auch Licht in diesem Dunkel des Untergangs, das bereits den Neubeginn sichtbar machte. Es gab Lichtbringer in dieser Zeit, und ein solcher war der heilige Luzius, dessen Namen wir mit "der Leuchtende" übersetzen können.
Viel wissen wir nicht über ihn. Es heißt, dass er ein britannischer König war, weshalb er mit Krone und Königsmantel dargestellt wird, aber das beruht wohl auf einer Verwechslung. "Brittani" wurden nämlich auch Leute aus dem Grenzraum des heutigen Graubünden und Vorarlberg genannt. Auch dass er der erste Bischof von Chur war und als Märtyrer gestorben ist, gilt als historisch nicht gesichert.
Sicher ist, dass er als Glaubensbote in der Umgebung von Chur gewirkt hat. Der Luzisteig bei Landquart trägt bis heute seinen Namen. Seine Gebeine ruhen gemäß alter Überlieferung in der Ringkrypta der Kirche St. Luzi des Priesterseminars in Chur, wohin sie im 8. Jahrhundert übertragen wurden. Im Dommuseum von Chur befindet sich der Luziusschrein, in dem diese früher aufbewahrt wurden.

Bitten wir Gott, dass er auch unserer Zeit solche Lichtbringer schenkt, die das Licht des Glaubens durch alle Anfechtungen des Dunkels hindurch tragen und den Menschen zeigen, wie hell und froh Gott diese Welt gemacht hat durch seinen Sohn Jesus Christus, der gekommen ist, um uns das Heil zu schenken. Amen.