Die Heiligen

21.9. Matthäus

Matthäus

Matthäus
Apostel
Evangelist

Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.
Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?
Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Mt 9,9-13

Alle drei synoptischen Evangelien berichten uns von der Berufung eines Zöllners in den Kreis der Apostel, bei Markus und Lukas heisst dieser aber Levi, Sohn des Alphäus. Die Tradition geht davon aus, dass Levi und Matthäus identisch sind. In allen Apostellisten aller drei Synoptiker gehört Matthäus zum Kreis der Zwölf Apostel.
Schon die ältesten erhaltenen Quellen Anfang des 2. Jahrhunderts bezeugen Matthäus als Verfasser des ersten Evangeliums. Papias von Hierapolis schreibt um das Jahr 130: "Matthäus hat in hebräischer Sprache die Worte zusammengestellt, ein jeder aber übersetzte sie, wie er dazu in der Lage war."
Viele Indizien deuten darauf hin, dass der Verfasser des Matthäus-Evangeliums der jüdischen Tradition entstammt. In seinem Evangelium wird aber auch die Offenheit des Christentums über das Judentum hinaus zu den Heiden hin deutlich. Es liegen keine Belege dafür vor, dass er sein Evangelium in der Urfassung auf Hebräisch geschrieben hätte. Die historisch-kritische Exegese geht davon aus, dass nicht der Apostel Matthäus als Verfasser des Evangeliums gilt, sondern dass das Matthäusevangelium in den Gemeinden entstanden ist, in denen Matthäus missioniert hat. Der Verfasser stützt sich aber auf die Autorität des Apostels.
Auch wenn das Matthäus-Evangelium im Neuen Testament an erster Stelle steht, gilt es doch heute nicht mehr als ältestes Evangelium. Viele Belege deuten darauf hin, dass der Verfasser bereits das Markusevangelium kannte und als Vorlage benutzt hat.
Wir haben nur sehr wenige Zeugnisse über das Wirken des Apostels Matthäus nach der Auferstehung Jesu Christi. Wie alle Apostel ist er dem Auftrag Jesu nachgekommen, das Evangelium unter den Völkern zu verkünden. Die Legenden geben den Osten als Wirkungsfeld des Matthäus an, das Land der Parther und Mesopotamien. Dort soll er in einem "Land der Menschenfresser" durch die Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus die Drachen der Zauberer überwunden haben. Er erweckte den Sohn des Königs Egippus zum Leben und heilte dessen Tochter Ephigenia vom Aussatz. Daraufhin wurde dort eine Kirche erbaut und die Königstochter trat ins Kloster ein. Der Bruder des Königs wollte Ephigenia heiraten, doch Matthäus erklärte vor allem Volk, dass sie die Braut eines höheren Königs sei. Daraufhin wurde Matthäus am Altar mit dem Schwert durchbohrt.