
Lob Gottes
Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. (Gen 1,31)
Die Schöpfung ist das Werk Gottes, er hat alles sehr gut gemacht. Die Schöpfung ist uns von Nutzen und wir können uns an ihr erfreuen. Besonders im Frühjahr, wenn nach den kahlen Wintermonaten wieder überall frisches Grün hervortreibt, erfahren wir, wie schön die Schöpfung ist. Für uns Christen ist die Schöpfung aber noch mehr. Sie trägt die Spuren Gottes in sich und ihre Schönheit weist uns hin auf den, der alles gut gemacht hat und der das Leben schenkt. Die ganze Schöpfung kündet Gottes Lob:
Lobet den Herrn, Sonne und Mond, lobt ihn all ihr leuchtenden Sterne!
Lobet den Herrn, ihr auf der Erde, ihr Berge und all ihr Hügel, ihr Pflanzen und ihr Tiere!
Lobet den Herrn, ihr jungen Männer und auch ihr Mädchen, ihr Alten mit den Jungen!
Der Psalm 148 ist der große Lobpsalm der Schöpfung. Himmel und Erde, Pflanzen, Tiere und Menschen vereinen sich zum Lobe Gottes. Alles hat er geschaffen und alles kündet von seiner Macht und Herrlichkeit. Schauen wir auf das frische Grün des Frühlings. Mit allen technischen Kräften wird es dem Menschen nie gelingen, so etwas zu produzieren. Alles Leben ist ein Geschenk Gottes. Herr, lass uns dieses Geschenk von Dir dankbar annehmen!
Geschenk Gottes
Gott, du lässt Gras wachsen für das Vieh, auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, damit er Brot gewinnt von der Erde und Wein, der das Herz des Menschen erfreut. (Ps 104,14f)
Die Schöpfung liefert dem Menschen Nahrung. Der Mensch muss die Erde zwar bebauen, doch dass etwas wächst, ist allein Gottes Geschenk. Durch unsere technische Zivilisation haben wir vielerorts den Bezug zur Schöpfung verloren. Unser Leben wird bestimmt von technischen Geräten, die immer und überall einsatzbereit sind, wo die nötige Infrastruktur zur Verfügung steht. Wir meinen, dass uns alle Nahrungsmittel in unbegrenzter Fülle zur Verfügung stehen und dass wir jederzeit das haben können, was wir gerade möchten.
Wir vergessen nur allzu leicht, dass es zur gleichen Zeit in anderen Ländern Menschen gibt, die an Hunger sterben. Wir vergessen allzu leicht, dass es Gottes Geschenk ist, dass es Leben gibt in der Schöpfung, dass wir leben, dass in jedem Frühjahr neues Grün hervorsprießt und dass die Pflanzen wachsen und uns Nahrung geben.
Danke, Herr, für Deine Schöpfung. Danke, Herr, für die Gaben, die Du uns schenkst.
Eucharistie
Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde! (Ps 8,2)
Wir Christen achten die Schöpfung manchmal zu gering und vergessen leicht, dass Gott mit ihr in einer ganz engen Beziehung steht. Thomas von Aquin sagt: "Wie die Seele ganz in jedem Teil des Körpers ist, so ist auch der ganze Gott in allen Geschöpfen und in jedem einzelnen." Die Schöpfung trägt die Spuren Gottes, ihres Schöpfers, und der Mensch als besonderer Teil der Schöpfung ist sogar Bild Gottes. Gott ist der Schöpfung so nahe, dass er selbst in ihr Mensch geworden ist. Gott kann die Gaben der Schöpfung, Brot und Wein, in der Eucharistie in Christi Leib und Blut verwandeln und ist so unter uns gegenwärtig.
Die Eucharistie ist der Anfang der neuen Schöpfung, wenn Gott einst alles verwandeln wird und er selbst dann sein wird alles und in allem. Was wir jetzt nur verborgen sehen können, wird uns dann offenbar sein und Gott wird uns das unvorstellbare Glück seiner Gegenwart schenken.
Das Himmlische können wir mit unseren irdischen Kräften nicht erfassen und doch zeigt sich uns Gott hier auf Erden auf irdische Weise, damit wir ihn erkennen können. Es gibt keine Liturgie ohne Schöpfung. Wir bringen Gott Gaben der Schöpfung und er wandelt sie in seinen Leib und in sein Blut. Aus irdischen Steinen ist das Gotteshaus gebaut und doch weist es uns hin auf die himmlische Stadt, in der Gott uns eine Wohnung bereitet hat. Wir loben Gott mit unseren irdischen Stimmen und doch stimmen wir ein in den immerwährenden Lobgesang der himmlischen Scharen.
Guter Vater, Dein Name werde geheiligt, wie im Himmel so auf Erden!

Gläubiges Staunen
Gott, Du weiser Schöpfer, dankbar stehen wir vor all dem, was Du erschaffen hast. Lass uns staunen lernen darüber, wie wunderbar Du alles gemacht hast. Schenke uns Ehrfurcht, damit wir Dich als den Schöpfer ehren und all das, was du uns schenkst, mit Liebe pflegen.
Herr, lass uns in all Deinen staunenswerten Werken Dich erkennen. Du bist der Schöpfer und Erhalter von allem, was uns umgibt. In Deiner Liebe hast Du alles geschaffen und in Deiner Güte hast Du uns die Schöpfung anvertraut. Lass uns erkennen, dass wir Deine Kinder sind. Lass uns die Liebe erkennen, die Du bist und die Du uns, Deinen Geschöpfen, eingepflanzt hast.
Lass uns Dich allezeit Loben, in unserem Leben und Tun, in Deiner Schöpfung und vor allem in der Eucharistie, in der Du uns in einzigartiger Weise Deine Nähe und Liebe zeigst. Amen.