Die Heiligen

8.5. Hl. Achatius

Achatius

Hl. Achatius
+ um 305
Märtyrer, Nothelfer

Der Heilige Achatius gehört zu den 14 Nothelfern. Über sein Leben wissen wir nur wenig. Zusammen mit Georg und Eustachius ist er einer der drei Soldatenheiligen unter den 14 Nothelfern. Der griechische Name Akakios bedeutet "der nicht Böse, der Unschuldige". Geboren wurde er wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts und diente im Römischer Heer als Soldat. Später stieg er zum Hauptmann und Oberst des Kaiserlichen Heeres in Kappadokien auf.
Kappadokien ist eine Gegend im Zentrum Kleinasiens. Basilius der Große, Gregor von Nyssa und Gregor von Nazianz werden etwa ein Jahrhundert nach Achatius als bedeutende Heilige aus dieser Region hervorgehen. Achatius hat mit seinem Bekenntnis zu Jesus Christus die Grundlage dafür geschaffen, dass diese großen Heiligen in Freiheit ihre bis heute bedeutsamen theologischen Werke verfassen konnten.
Die Zeit des Achatius war für Christen weitaus gefährlicher. Kaiser Diokletian (284-305) sah im Christentum eine der größten Gefahren für das Römische Reich. Daher ging er mit aller Härte gegen Christen vor. Jedoch hatte sich das Christentum bereits sehr stark ausgebreitet und Diokletian hat nicht mit dem tapferen Widerstand so vieler Gläubiger gerechnet. Unzählige Märtyrer sind aus dieser Zeit hervorgegangen.
Wie so viele andere christliche Soldaten musste sich auch Achatius unter Diokletian entscheiden, ob er seiner glänzenden Karriere im Römischen Heer weiter folgen wollte und somit bereit war, den Kaiser als Gott verehren, oder ob er Christus dienen will, was das Ende seiner Karriere und den Tod für ihn bedeutete.
Unter Diokletian wurde Soldatendienst und Christentum zum Widerspruch. Es sollten aber bald Zeiten kommen, in denen beides vereinbar war. Nur ein knappes Jahrzehnt später wird Kaiser Konstantin das Christentum zu einer erlaubten Religion im Römischen Reich erheben. Somit konnte auch ein Soldat wieder Christ sein. Achatius wurde in seiner Standhaftigkeit zum Vorbild für viele christliche Soldaten. Er erinnert uns aber auch daran, dass es immer wieder Zeiten geben kann, die eine Entscheidung zwischen dem Dienst am Staat und dem Dienst an Jesus Christus erforderlich machen.
Als Achatius sich für Jesus Christus entschieden hatte, wurde er aus dem Heer entlassen und gefangengenommen. Zusammen mit anderen Christen wurde er nach Byzanz gebracht, wo er wahrscheinlich im Jahr 305 als Märtyrer gestorben ist (andere Quellen lassen auf ein Martyrium unter Kaiser Maximian im Jahr 311 schließen). Zu seinen Ehren wurde eine Kirche errichtet. Die Stadt Byzanz wurde bald nach dem Tod des Achatius unter Kaiser Konstantin - der sie in Konstantinopel umbenannte - und seinen Nachfolgern zu einer christlichen Stadt.
Auch wenn wir über das Leben des Achatius nur wenig wissen, zeigt die kurz nach seinem Tod einsetzende Verehrung, welch große Bedeutung das Zeugnis seines Lebens für die Christen seiner Zeit hatte. Jahrhunderte später wurden die Kreuzfahrer auf seine Verehrung aufmerksam und vertrauten auf seine Fürsprache in ihrem Kampf um das Heilige Land. Sie waren es auch, die seine Verehrung nach Europa brachten. Als Nothelfer wird er vor allem in Todesangst, in ausweglosen Lagen und in Zweifeln um seine Fürsprache angerufen. Weil er mit Dornen gefoltert wurde, trägt er die Dornenkrone als Zeichen seines Leidens und Sterbens, mit dem er Christus ähnlich wurde. Mit ihm, dem Erstling der Entschlafenen, lebt er nun in Ewigkeit.